Visuelle Anpassung an geringe Beleuchtung
Der Helligkeitswert der roten und blauen Chips muss etwa gleich in der geringen mesopischen (Dämmerung) Leuchtdichte sein, so dass der Leuchtdichteunterschied nicht genutzt werden kann, um die Chips einzuteilen, aber die Farben müssen gesehen werden. Da wir in der Dämmerung für blaues Licht empfindlicher als für rotes sind, erscheinen die blauen Teile im photopischen Sehen (Tageslicht) dunkler. Die mesopische Leuchtdichte während der Testsituation erfordert, dass der Tester normale Zapfenadaptation hat und die Farben nach 4-5 Sekunden der Adaptation beginnt zu unterscheiden. Diese Helligkeitsstufe kann gewöhnlich erreicht werden, wenn eine kleine Leuchte in einer Ecke des Raums als einzige Lichtquelle angeordnet wird. Wenn es keine Elektrisität gibt, schliesst man die Fenster und lässt die Tür einwenig angelehnt. Man vermischt die roten, blauen und weißen Chips auf einem dunklen Tisch oder Material (Stoff) und bittet das Kind, bei normaler Raumbeleuchtung, sie in drei Haufen zu sortieren, jede Farbe in einen separaten Stapel. Wenn das Kind dies tun kann, sagt man dem Kind, dass die Chips erneut gemischt werden, diesmal werden die Lichter ausgeschaltet und es wird ziemlich dunkel werden. Die Aufgabe des Kindes wird es wieder sein, die farbigen Chips so schnell wie möglich in drei Stapel zu sortieren. Die weißen Chips scheinen in der Dunkelheit zu „glühen“ und daher wird das Kind diese zuerst heraussuchen. Da es fünf weiße Chips sind, braucht es etwa 5 Sekunden um sie herauszusuchen, eine Zeit in der ein normal sehendes Kind beginnt, die Unterschiede zwischen rot und blau zu sehen und mit dem Sortieren fortfahren kann, wohingegen ein Kind welches eine verzögerte Zapfenadaptation hat, stoppen muss, weil er/sie den Unterschied zwischen rot und blau nicht sieht. Auf diese Weise entdeckt man in einer Spielsituation in nur wenigen Sekunden eine abnormale Funktion der Zapfenzellen. Das Spiel kann mehrere Male gespielt werden, bis sich die Ausführung des Kindes wiederholt. Die praktischen Konsequenzen einer Verzögerung der Zapfenzellen sind Schwierigkeiten beim Auffinden von Dingen in schwach beleuchteten Gegenden, so dass diese Kinder eine Taschenlampe/Blitzlicht benötigen, wenn sie losgeschickt werden, etwas von einem dunklen Ort zu holen. Der Weg des Kindes zur und von der Schule und zu oder von Abendaktivitäten muss überdacht werden und die Notwendigkeit zur Schulung in Orientierung und Mobilität um sich nachts unabhängig zu bewegen muss erkannt werden. In ländlicher Gegend, wo es keine Straßenlaternen gibt, können Morgen- und Abenddämmerung bereits im frühen Teenagealter Orientierungsprobleme verursachen.
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