DEMONSTRATIONS "BRILLEN" ZUM TRAINING DER GESICHTSFELDMESSUNG UND ZUM ERFAHREN VON SEHBEHINDERUNGEN

Die verschiedenen Abdeckungen sollen alle über den verschriebenen Brillen (wenn Brillen verwendet werden) oder über der Sonnenbrille verwendet werden.

1. Homonyme Hemianopsie: 0.Man benutzt transparente Küchenfolie. Man faltet es in zwei Lagen und befestigt zwei Papierstückchen auf der Folie, wie in der Zeichnung zu sehen ist. PD = der Augenabstand, die Entfernung zwischen den Pupillen der beiden Augen, so dass die Abdeckung wirklich die Hälfte des Gesichtsfeldes abdeckt. Mit dieser Art der Abdeckung kann man beide, rechts- und linksseitige Gesichtsfeldausfälle, homonyme Hemianopsien demonstrieren. Man beachte, dass man nicht vorbei der Abdeckung kuckt. Um dies zu vermeiden, schaut man geradeaus und dreht stattdessen den Kopf. Wenn man etwas liest, bewegt man den Text während man geradeaus starrt. Man soll das erwähnen, dass homonyme Hemianopsie oft nicht total ist, obwohl die Gesichtsfeldmessung mit Goldmann Perimetrie so zeigt, sondern es in der ‚blinden’ Gesichtsfeldhälfte Bewegungswahrnehmung gibt.

2. Quadrantanopsie: Diese Abdeckung ist ähnlich der Abdeckung #1, außer dass sie nur einen Quadranten des Gesichtsfeldes jedes Auges bedecken. Erneut kann man die Abdeckung nutzen, um beide, rechtsseitige und linksseitige Gesichtsfeldausfälle zu demonstrieren und um die Messungen bei diesen Gesichtsfeldausfällen zu trainieren

3. Röhren- oder Tunnelgesichtsfelddefekt von 10 und 20 Grad: Man faltet die Küchenfolie in zwei Lagen und legt zwei Papierstückchen in die Falte, wie im Bild zu sehen ist. Man experimentiert zuerst mit der Größe des Lochs, indem man ein kleines Loch in das Papierstückchen macht und durch es hindurch in 57 cm Entfernung schaut. Wenn das Papierstückchen an die Brille gedrückt wird und man durch das Loch ein Gebiet von 10 cm Durchmesser in einer Entfernung von 57 cm sieht, ist das Gesichtsfeld etwa gleich 10 Grad. Wenn das gesehene Gebiet 20 cm weit ist, dann beträgt das Gesichtsfeld durch das Loch 20 Grad. Man macht Messungen dieser Felder, indem man ein Papier mit einem Kreuz in der Mitte in einer Entfernung von 57 cm verwendet und eine Karte des Röhrenfeldes macht. (Eigentlich ist der Name „Röhrenfeld“ falsch, das Gesichtsfeld ist nicht wie durch ein Rohr gesehen, sondern durch ein Kegel/Trichter.

4. Zentralskotom: Das ist die am schwierigsten darzustellende Schädigung, weil man so einfach dem kleinen zentralen Abdeckung vorbeikucken kann. Man platziert die Abdeckungen vor beiden Pupillen (Entfernung gleich mit der PD) und starrt „durch“ sie hindurch, während man sich mit einer anderen Person unterhält und wenn man einen Text und Bilder ansieht. Man benutzt eine Papierabdeckung, die etwa der Größe des großen Lochs bei der Abdeckung #3 entspricht, um ein Skotom von 20 Grad Durchmesser zu verursachen. Wenn man leicht der Abdeckung vorbeischaut, kann man den Effekt eines parazentralen Skotoms erleben.

Störende Lichtphänomene im Gesichtsfeld können wir nicht messen, müssen aber mit dem Kind besprechen, sobald es scheint als habe das Kind Sehverluste im Gebiet der mittleren Peripherie. Zwei einfache Animationen dieser Lichtphänomene findet man in der Einführungsvorlesung.